Pflegewissenschaft 2
Lehr- und Arbeitsbuch zur Einführung in die Pflegeforschung (Hermann Brandenburg et al.)

Verlag Hans Huber, Bern, 2007, 336 Seiten, kartoniert, 39,95 €, ISBN 978-3-456-84049-9

Rezension von: Andrea Dobrin Schippers

Aufbauend auf dem Lehr- und Arbeitsbuch Pflegewissenschaft 1 (Brandenburg/Dorschner, Hans Huber Verlag, 2003), welches sich vor allem mit der Einführung in die Pflegewissenschaft und der Theorieentwicklung auseinandersetzt beinhaltet diese Veröffentlichung einen Überblick über alle Aspekte der Pflegeforschung. Als Autoren stellen sich Prof. Dr. Hermann Brandenburg, Martina Borger, Anneke de Jong, Dr. Herbert Mayer, Prof. Dr. Eva-Maria Panfil, Dr. Heleen Prakke, Prof. Dr. Martin W. Schnell sowie Peter Weschler im Anhang mittels Vita vor.

Zu Beginn des Buches werden wissenschaftstheoretische Positionen, Designs und Methoden der Pflegeforschung einleitend dargestellt. Nach diesen wissenschaftlichen Grundlagen wird der Forschungsprozess genau aufgegleist. Beginnend mit der Literaturrecherche, incl. Vorstellen aller internationaler Fachzeitschriften und Datenbanken, Vorstellen der unterschiedlichen naturalistischen und quantitativen Forschungsdesigns, Erhebungsmethoden, Gütekriterien und Datenerhebungsmethoden, Stichprobenauswahl und -größe, naturalistische und quantitative Analyseverfahren sowie der Forschungsethik schließt das Buch mit den umfangreichen Kapitel zur Analyse der verschiedenen Forschungsstudien und einer Auseinandersetzung mit dem Theorie-Praxis-Transfer.

In, siehe Band 1, bewährtem Aufbau wird vor jedem Kapitel ein Überblick über die Inhalte gegeben und Lernziele und Schlüsselwörter definiert. Nach jeder theoretischen Darlegung werden teilweise auch mehrere Beispiele für Studien genannt und Lesetipps oder Studienaufgaben gegeben, so dass die Themen autodidaktisch vertieft werden können. Weiterhin findet eine konsequente Verlinkung mit anderen Kapiteln oder dem vorhergehenden Lehrbuch statt. Jedes Kapitel endet mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis sowie Hinweisen zur weiterführenden Literatur mit Hinwiesen, z. B., dass es sich hierbei um Grundlagenliteratur handelt. Ein Glossar am Ende des Buches kann jeweils zur Erklärung der Fachausdrücke zugezogen werden.

Das Buch ist durch verständliche und klare Formulierungen gut lesbar und macht Forschung auf angenehme Art zugänglich. Es wird ein guter Überblick gegeben, der jedoch nicht nur an der Oberfläche bleibt sondern auch logisch durch ein studentisches Forschungsprojekt begleiten kann. Entscheidungshilfen werden gegeben, und nach Festlegung auf eine Vorgehensweise sind genug Internet-Links und Literaturtipps angegeben, mittels derer man sich tiefer mit einzelnen Schritten auseinandersetzen kann. Auch die Anleitung zur kritischen Auseinandersetzung und Analyse von Studien ist pädagogisch so aufgebaut, dass ein autodidaktisches Einarbeiten in die Forschung stark vereinfacht und unterstützt wird. Im Anhang befinden sich dann noch mehrere veröffentlichte Studien mit Hilfe derer sich weitere Sicherheit erarbeiten lässt. Im Lösungskapitel kann man sich dann die eigenen Ergebnisse bestätigen lassen.

Gedacht für Pflegestudenten kann dieses Buch aber auch für andere Pflegende, die beispielsweise höhere Fachweiterbildungen absolvieren oder sich im Zuge der beruflichen Entwicklung mit Pflegeforschung auseinandersetzen möchten, sehr hilfreich sein.