Englisch in der Pflege für die Aus-, Fort- und Weiterbildung (Pflegiothek) (Lembke-Fuchs, Petra und Heike Jacobi-Wanke unter Mitarbeit der Verlagsredaktion)Cornelsen Verlag, Berlin, 2009, 192 S., 16,95 €, ISBN 978-3-06-455176-3Rezension von: Dr. Hubert Kolling |
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Keine Frage, im Zeitalter der Multikultur ist es beruflich wie privat von unschätzbarem Vorteil, über verschiedene Sprachkenntnisse zu verfügen. Hierbei kommt insbesondere dem Englischen größte Bedeutung zu, hat es sich doch mehr und mehr zur internationalen Standardverständigung entwickelt. Dies betrifft auch den Pflegealltag, wo eine gelungene Kommunikation zwischen den Patienten/-innen und dem Pflegepersonal wesentlich zum Genesungsprozess beiträgt. Schließlich sollte auch den Patienten/-innen, die kein oder wenig deutsch sprechen, die Pflege zukommen, die ihnen gebührt.
Nun gibt es Englischbücher wie Sand am Meer. Mit ihrem Buch "Englisch in der Pflege" wenden sich Petra Lembke-Fuchs und Heike Jacobi-Wanke speziell an die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegepersonal.
Petra Lembke-Fuchs, Diplom-Übersetzerin für Spanisch und Französisch sowie Lehrerin der Sekundarstufe 1 für Englisch und Französisch, ist seit Langem im Bereich der Erwachsenen- und der beruflichen Bildung mit dem Schwerpunkt Englisch im Gesundheitswesen tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit entwickelte und leitete sie auch beruflich orientierte Sprachkurse für Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie für Pflegende in der Fortbildung.
Heike Jacobi-Wanke, Diplom-Pflegepädagogin sowie EM in Interculturel Education, erwarb nach ihrem Abschluss als Krankenschwester das US-amerikanische Staatsexamen in Texas und arbeitete einige Zeit als Krankenschwester in amerikanischen Pflegeeinrichtungen. Während ihres Studiums der Pflegepädagogik begann sie, als Dozentin für Pflegefachenglisch entsprechende Kurse zu konzipieren und durchzuführen. Heute arbeitet sie als Lehrerin für Pflegeberufe an einer Berliner Krankenpflegeschule und engagiert sich berufspolitisch beim DBfK (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.).
Die Autorinnen haben ihr in der Schriftenreihe "Pflegiothek" erschienenes Buch so konzipiert, dass es an die Englischkenntnisse der Pflegenden anknüpft, die einen mittleren Schulabschluss erworben haben. Von daher setzen sie das Bilden einfacher Satzkonstruktionen sowie das Umformen eines Frage- in einen Aussagesatz und umgekehrt voraus. Wie Petra Lembke-Fuchs und Heike Jacobi-Wanke in ihrem Vorwort schreiben, möchten sie mit ihrem Buch den allgemeinen englischen Wortschatz um häufig gebrauchte Fachbegriffe aus Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege und Medizin ergänzen. Wo immer es angebracht erschien, haben sie dabei zur besseren Verständigung mit Patienten den Fachtermini Begriffe aus der Laien-, Kinder- und Umgangssprache hinzugefügt. Da ihr Buch nicht als englisches Medizin- / Pflegelexikon gedacht sei, erhebe es auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ihr Anliegen sei vielmehr, "ein alltagstaugliches Werk für die Kitteltasche zu schaffen. [...] Unser Wunsch ist es, Ihnen mit dem vorliegenden Werk eine Tür zur Verständigung mit Patienten öffnen zu können, die Ihrer Hilfe, erklärender Worte und des Trostes benötigen, gerade wenn dies in einem Land notwendig wird, dessen Sprache sie nicht beherrschen." (S. 7)
"Englisch in der Pflege" gliedert sich in drei Teile:
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Teil A Themenfelder
Teil B Deutsch - Englisch A-Z
Teil C Englisch - Deutsch A-Z.
Der vom Umfang größte Teil A (S. 8-134) enthält Begriffe und hilfreiche Formulierungen nach Themen geordnet. Bei der Auswahl der Aussagen, Fragen und der einzelnen Begriffe haben sich die Autorinnen an ihrer langjährigen Erfahrung als Pflegende und Dozentinnen für Fachenglisch orientiert. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um die folgenden 25 Themenfelder:
- Im Krankenhaus
- Aufnehmen und Entlassen
- Essen und Trinken
- Körperpflege
- Ruhen und Schlafen
- Sehen und Hören
- Ausscheiden
- Medikamente
- Schmerzen
- Bewegen und Mobilisieren
- Atmen
- Vitalzeichen
- Behandlungspflege
- Schwangerschaft und Geburt
- Gynäkologie
- Psychiatrie
- Notfälle
- Sterben und Tod
- Patientenansprache
- Der menschliche Körper
- Allgemeine Erkrankungen
- Instrumente und Hilfsmittel
- Pflegetheoretische Begriffe
- Abkürzungen
- Maße.
Teil B (S. 135-164) und Teil C (S. 165-192) enthalten die Vokabeln aus Teil A jeweils alphabetisch geordnet.
Die Darstellung, die ein gezieltes und schnelles Auffinden ermöglicht, zeichnet sich durch einfachen Satzbau aus. Dies dürfte gerade denjenigen zugutekommen, die mit dem Englischen nicht so vertraut sind. Während Kindersymbole am Rand auf eine Kind gerechte Sprache und Situationen verweisen, dienen zahlreiche Abbildungen und Cartoons der Veranschaulichung. Darüber hinaus leiten Querverweise zu Kapiteln mit weiteren Informationen weiter. Als Hilfestellung für eine korrekte Aussprache sind zahlreiche schwierig auszusprechende Begriffe mit einer sehr vereinfachten Lautschrift versehen, die sich an der deutschen Aussprache orientiert und nur mit zwei Sonderzeichen auskommt.
"Englisch in der Pflege" ist ein sinnvolles und brauchbares Büchlein, das in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegeberufen wertvolle Dienste leisten kann. Und für diejenigen, die sich in der englischen Alltagssprache bereits gut auskennen, kann es einen Beitrag zur Aneignung berufsgruppenspezifischer englischer Terminologie leisten, die man nach Belieben in sprachlich ausgefeiltere und eloquentere Sätze einbringen kann.