Rechtshandbuch für Pflegeeinrichtungen von A-Z - Februar 2018

Böhme, Hans
Rechtshandbuch für Pflegeeinrichtungen von A-Z
Verständliche Rechtserläuterungen – konkrete Handlungsanweisungen – direkte einsetzbare Arbeitshilfen
WEKA-Media, Kissing, 2002, 158 €, ISBN 3-8276-4424-0 – Februar 2018

Von dem im März 2003 an dieser Stelle vorgestellten Rechtshandbuch für Pflegeeinrichtungen liegt die 72. Nachlieferung vor.
 
 
In einem neuen Stichwort werden die Einweisungspflichten nach der am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Medizinprodukte-Betreiberverordnung erläutert. In erster Linie sind die Pflichten der Gesundheitseinrichtungen beim Einsatz von Medizinprodukten deutlich konkreter ausgestaltet. Dazu gehört insbesondere die Einweisung von Personen, die diese Medizinprodukte anwenden sollen. Um die Einweisungspflichten in ihrer Komplexität in der Praxis angemessen umzusetzen, bedarf es eines Einweisungsmanagements im Rahmen eines Risikomanagements, nach DIN EN ISO 14971 definiert als systematische Anwendung von Managementgrundsätzen, -verfahren und -praktiken auf die Analyse, Bewertung und Kontrolle von Risiken. In einer Matrix muss festgelegt werden, um welches Medizinprodukt es sich handelt, wie einzuweisen ist, wie oft einzuweisen ist usw. Der Betreiber hat die Einweisung zu verantworten, also zum Beispiel der Geschäftsführer der GmbH, der im Rahmen des Organigramms und von Dienstanweisungen die Verantwortung weitergibt - in der Pflege ist das auf Leitungsebene die Pflegedienstleitung und auf Station die Stationsleitung.
 
 
Überarbeitet wurden die Stichworte Patientenverfügung – Wirksamkeit sowie Versetzung.
 
 
Eine Rezension von Paul-Werner Schreiner

Merck startet Embracing Carers™-Initiative für pflegende Angehörige in Deutschland

Embracing Carers LogoNeue Erhebung zeigt: Pflegende Angehörige leiden
in Deutschland unter körperlichen, seelischen und
finanziellen Belastungen


• Veröffentlichung von Daten geht einher mit dem Start der Embracing Carers™-Initiative für mehr Aufmerksamkeit für die entscheidende Rolle von pflegenden Angehörigen
• Umfrage umfasste sieben Länder einschließlich Deutschland und gibt einen Überblick über die Herausforderungen, denen sich pflegende Angehörige weltweit gegenübersehen


Darmstadt, 16. November 2017 – Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, hat heute die Ergebnisse der groß angelegten, internationalen Embracing Carers™-Studie1 bekannt gegeben. Demnach leiden viele pflegende Angehörige in Deutschland unter Schlafmangel und stehen unter großem persönlichen und emotionalen Druck. Die Veröffentlichung fällt mit der Einführung der globalen Embracing Carers™-Initiative zusammen. Von Merck ins Leben gerufen und unterstützt von international führenden Pflege-Organisationen – darunter u. a. Eurocarers – will Embracing Carers™ das Bewusstsein für die maßgebliche Rolle von pflegenden Angehörigen im Alltag von Pflegebedürftigen stärken. 

Embracing Carers™-Studie beleuchtet aktuelle Situation

Im Rahmen der internationalen Embracing Carers™-Studie1 wurden insgesamt 3.516 unbezahlte Pflegekräfte in sieben Ländern befragt, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Australien und den USA. In Deutschland wurden Daten von insgesamt 501 unbezahlten Pflegekräften erhoben. Sie zeigen, dass nahezu zwei Drittel (62 %) aller pflegenden Angehörigen die meiste Zeit unter Ermüdungserscheinungen leiden. Im Durchschnitt verbringen die betreuenden Angehörigen rund 16 Stunden pro Woche mit häuslicher Pflege. 65 % der Befragten gaben an, mehr als 10 Stunden in der Woche für die pflegebedürftige Person da zu sein, 30 % mehr als 20 Stunden. Die Umfrage ergab außerdem, dass mehr als die Hälfte (55 %) der familiären Pflegebetreuer in Deutschland das Gefühl hat, aufgrund von Depressionen, Angstzuständen oder Stress-Symptomen, medizinische Hilfe bzw. therapeutische Unterstützung zu benötigen. Von diesen haben rund zwei Drittel (62 %) tatsächlich Hilfe in Anspruch genommen. Auch das Familienleben wird aufgrund der Pflegeverpflichtungen nachhaltig beeinflusst. Demnach bekundet über ein Viertel (27 %) der Befragten, dass ihre familiären Beziehungen hierunter leiden und 40 % der Befragten mit Kindern geben an, weniger Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, als sie es sich wünschen würden. Darüber hinaus beförderte die Studie folgende wesentliche Umfrageergebnisse für Deutschland:

• 29 % der von pflegenden Angehörigen betreuten Personen haben Demenz, im internationalen Durchschnitt sind dies nur 15 %.

• 46 % der familiären Pflegebetreuer fühlen sich von ihrem Arbeitgeber in ihrer Pflegerolle nicht unterstützt. In der Gruppe der 56-65-Jährigen steigt ihr Anteil sogar auf 70 %.

• Ein Drittel (32 %) der pflegenden Angehörigen hat aufgrund ihrer Pflegeverpflichtungen ihre Arbeitszeit reduziert oder sogar ihre Berufstätigkeit aufgegeben.

 

Die Embracing Carers™-Initiative

„Die Ergebnisse der Embracing Carers™-Umfrage zeigen, dass viele familiäre Pflegebetreuer auch in Deutschland ihre körperliche und seelische Gesundheit vernachlässigen“, so Dr. Soeren Hermansson, Gesch.ftsführer Biopharma Deutschland, der deutschen Tochtergesellschaft von Merck. „Derzeit gibt es für sie keine angemessene Hilfe. Merck möchte sich deshalb der besonderen Bedürfnisse pflegender Angehöriger sowohl in Deutschland als auch weltweit annehmen. Unsere Verantwortung Patienten gegenüber, zu einem längeren, erfüllteren Leben beizutragen, geht über medizinische Innovationen hinaus.” Die Embracing Carers™-Initiative wird von führenden Pflege-Organisationen weltweit unterstützend beraten, darunter Caregiver Action Network (CAN), Carers Australia, Carers UK, Carers Worldwide, Eurocarers, National Alliance for Caregiving, International Alliance of Carer Organizations (IACO) sowie Shanghai Roots & Shoots, China. Neben der Studie wurden unter dem Titel Embracing the Critical Role of Carers Around the World auch die Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Embracing Carers™-Weißbuchs vorgestellt. Der Bericht, der in Kooperation mit den strategischen Beratern von Embracing Carers™ verfasst wurde, kommt zu dem Schluss, dass die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen eine Aufgabe quer durch alle Bevölkerungsschichten ist, unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung oder Haushaltseinkommen. Während in manchen Ländern und Bereichen bereits Fortschritte erzielt werden konnten, besteht insgesamt jedoch keine ausreichende Unterstützung. Stecy Yghemonos, Executive Director, Eurocarers: „Obwohl zahlreiche pflegende Angehörige durchaus ein Gefühl von Anerkennung und Unterstützung innerhalb der Gesellschaft erfahren, zeigen die Ergebnisse der Embracing Carers™-Studie, dass es nach wie vor Herausforderungen gibt, die es auf globaler Ebene, aber auch in Deutschland zu adressieren gilt. Das gesundheitliche Wohlbefinden von familiärenPflegebetreuern wird aufgrund ihrer vielfältigen Pflegeverpflichtungen stark beeinträchtigt. Es ist daher zwingend erforderlich, dass ihre Rolle wirklich anerkannt wird und sie jederzeit Zugang zu Unterstützungsangeboten bekommen. Insofern hat ein gemeinsames Vorgehen von Industrie und Interessenvertretern das Potenzial, mehr Verständnis, mehr Angebote und mehr Unterstützung für unbezahlte Pflegekräfte im Gesundheitswesen zu erzeugen, ganz gleich wo diese leben.“ Maßnahmen zur Verbesserung der Situation familiärer Pflegebetreuer Embracing Carers™ steht am Beginn einer mehrjährigen Initiative und hat folgende erste Schritte unternommen:

1. Initiierung eines „Pflege-Maßnahmenpaketes“ der International Alliance of Carer Organizations (IACO) zur Förderung einer Infrastruktur für pflegende Angehörige. Das Paket soll Ländern ohne entsprechende Strukturen Hilfestellung beim Aufbau einer nationalen Pflegeorganisation bieten.

2. Aufruf an Pflegeorganisationen weltweit, als strategische Berater für eine stärkere Unterstützung und Anerkennung von pflegenden Angehörigen zu fungieren.

3. Entwicklung von Handlungsaufforderungen für eine Stärkung des Engagements von Interessensvertretern, die Erhöhung der globalen Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen, die Ermittlung gesetzgeberischer Maßnahmen und deren Vorantreiben sowie die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gesundheitssystem. Weiterführende Informationen zur Embracing Carers™-Initiative, der internationalen Studie sowie dem Pflegebericht finden Sie unter:
www.embracingcarers.com


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DBfK: Was sagen die Wahlprogramme zum Thema Pflege?

dbfkFür welche Abgeordneten die Ampel auf Grün springt und damit den Einzug in den Bundestag ermöglicht, entscheidet am 24. September der Wähler. Der Wahlkampf hat längst begonnen, die Parteien haben ihre Wahlprogramme intern abgestimmt und veröffentlicht. Wie schon 2013 hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) auch jetzt wieder die umfangreichen Texte danach abgeklopft, was die im aktuellen Bundestag vertretenen Parteien zum Thema Pflege sagen und für den Fall ihrer Regierungsbeteiligung ankündigen. Herausgekommen ist eine 14-seitige Synopse mit Zitaten zu Themen, die für beruflich Pflegende relevant und interessant sind, z.B. 

 

  •  Gesundheits- und Pflegeversorgung 
  •  Attraktivität der Pflegeberufe 
  •  Berufliche Bildung
  •  Fachkräftemangel 
  •  Personalbemessung 
  •  Arbeitsrecht
  •  Arbeitsschutz 
  •  Lohnniveau
  •  Vereinbarkeit von Familie und Beruf 
  •  Pflege 4.0 oder 
  •  Mitbestimmung 

 

„Die nun zu Ende gehende Regierungszeit gilt als die ‚Legislaturperiode der Pflege‘, weil es endlich Bewegung gab und einige wichtige Gesetze auf den Weg gebracht wurden. Das heißt aber nicht, dass die Probleme der Pflege nun gelöst sind und man sich in den kommenden Jahren auf andere Politikfelder beschränken kann, ganz im Gegenteil“, sagt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel. „Die Arbeitsbedingungen der professionell Pflegenden haben sich weiter verschlechtert, der Fachkräftemangel nimmt zu und von tragfähigen Lösungen für den in den kommenden Jahren weiter steigenden Pflegebedarf ist Deutschland weit entfernt. Ob die Wahlversprechen einen Anhalt dafür bieten, was uns nach dem 24. September konkret erwartet, mag jeder selbst prüfen. Mit der Synopse will der DBfK dazu auffordern, Politikerinnen und Politikern in den kommenden Wochen kritische Fragen zu stellen und sich nicht mit unverbindlichen Antworten zufrieden zu geben.“ 

Die 14-seitige Synopse zu Pflegethemen in den Wahlprogrammen der Bundestagsparteien 2017 ist als Download abzurufen. Der DBfK hat Wahlprüfsteine verschickt und wird, falls Antworten der Parteien eingehen, diese ebenfalls in einer Synopse veröffentlichen.

Auch auf unserer Webseite haben wir das Material unter Bundestagswahl 2017 aufbereitet.