Auch in diesem Jahr fördern zahlreiche Institutionen die wissenschaftliche Arbeit in der Geriatrie. Nutzen Sie die Möglichkeit, um finanzielle Unterstützung zu erhalten – aber auch, um Ihre Arbeit so einer breiteren Fachöffentlichkeit bekannt zu machen. „Geriatrie braucht Pioniere: Bewerben Sie sich jetzt für wissenschaftliche Preise und gestalten Sie die Zukunft des gesunden Alterns mit“, sagt Professor Markus Gosch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).

Preise der Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung

Die Rolf-und-Hubertine-Schiffbauer-Stiftung lobt jährlich einen mit 6.000 Euro dotierten Ehrenpreis und einen mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis aus. Für den Ehrenpreis werden Vorschläge aus dem Kreis der Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) von einer Jury begutachtet und bewertet. Für den Förderpreis ist eine direkte Bewerbung möglich. Prämiert werden herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geriatrie, die in deutscher oder englischer Sprache publiziert wurden. Die Auswahl erfolgt durch eine unabhängige Fachjury, die vom Vorstand der DGG berufen wird. Die Preise werden in diesem Jahr im September im Rahmen des Gerontologie- und Geriatrie-Kongresses in Kassel überreicht.

Bewerbungen können im Zeitraum vom 15. März bis 15. Juni 2025 eingereicht werden.

Bethesda Forschungspreis des Wissenschaftsforums Geriatrie

Der jährlich ausgelobte und mit 1.000 Euro dotierte Bethesda Forschungspreis des Wissenschaftsforums Geriatrie zeichnet Arbeiten oder abgeschlossene medizinische Promotionen mit klarem Bezug zur Altersmedizin aus, die in den vergangenen zwei Jahren veröffentlicht wurden. Die Arbeiten können grundlagenwissenschaftliche oder klinische Fragestellungen bearbeiten. Mindestens einer der Autorinnen oder Autoren – beziehungsweise bei Doktorarbeiten der Betreuer der Arbeit – soll Mitglied in der DGG sein.

Einsendeschluss ist am 31. Mai 2025.

DGG-Stipendien für die European Academy for Medicine of Ageing (EAMA)

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) vergibt in jedem Jahr zwei Vollstipendien für die Teilnahme am Postgraduierten-Kolleg der European Academy for Medicine of Ageing (EAMA) im Wert von jeweils 10.000 Euro. Auf diese DGG-Stipendien können sich geriatrisch tätige Ärztinnen und Ärzte mit Interesse an Forschung und Lehre in der Geriatrie und der Bereitschaft, ein wissenschaftliches Netzwerk aufzubauen, bewerben. Die einzelnen Kurse starten mehrfach im Jahr, der Einstieg ist jederzeit möglich, das Gesamtprogramm dauert zwei Jahre.

Bewerbungen können im Zeitraum vom 1. März bis 30. Juni 2025 eingereicht werden.

DGG-Stipendien für den Kongress der European Geriatric Medicine Society (EuGMS) in Reykjavík

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) vergibt jährlich zehn Reisestipendien für den Geriatrie-Kongress der European Geriatric Medicine Society (EuGMS). Die Stipendien decken die Kongress-Gebühr für ein Dauerticket sowie Reisekosten bis 250 Euro ab. Die Bewerbung erfolgt mit einem formlosen Antrag sowie der Tätigkeitsbescheinigung per E-Mail mit dem Betreff „Reisestipendium EuGMS-Kongress“ an die Geschäftsstelle der DGG: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bewerbungsfrist ist der 31. Juli 2025.

Förderpreis für interdisziplinäre Altersforschung

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) schreibt im Rahmen des Jahreskongresses den mit 2.000 Euro dotierten Preis zur Förderung der interdisziplinären Altersforschung aus. Bis zum 13. April können Poster oder Vortragsabstracts eingereicht werden. Ein Auswahlkomitee entscheidet über die Zulassung zum DGG-Kongress und wählt die Gewinner aus. Bereits zur Beitragsanmeldung muss mit einem kurzen Motivationsschreiben angegeben werden, ob eine Bewerbung für den Preis erfolgt. Spätestens sechs Wochen vor Kongressbeginn ist neben dem Abstract eine Kurzübersicht des Beitrages in digitaler Form einzureichen. Die Kurzübersicht soll wie eine herkömmliche Publikation gegliedert sein und 700 Wörter (zuzüglich Abstract), fünf Abbildungen beziehungsweise Tabellen sowie fünf Literaturstellen nicht überschreiten. Alternativ kann auch ein Publikationsmanuskript des Beitrages eingereicht werden.

Die Ausschreibungsfrist entspricht der Frist zur Einreichung von Abstracts für den DGG-Jahreskongress: 13. April 2025.

Theo und Friedl Schöller-Preis

Die Theo und Friedl Schöller-Stiftung vergibt in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Altersmedizin im Klinikum Nürnberg jährlich den Theo und Friedl Schöller-Preis für Altersforschung. Ausgezeichnet werden abgeschlossene wissenschaftliche Forschungsarbeiten aus den vergangenen beiden Jahren, die sich besonders mit den Belangen multimorbider, hochaltriger Menschen befassen und somit neue Aspekte in Forschung und Lehre eröffnen. Entscheidend ist der Innovationswert, der potenzielle Benefit für Patienten und Personal sowie die wissenschaftlich-methodische Qualität. Eine Publikation ist nicht erforderlich. Das Preisgeld beträgt 20.000 Euro.

Ausschreibungsfrist ist Mitte Juni 2025.

Hans-Franke-Preis 2025

Der Hans-Franke-Preis wurde erstmals anlässlich des hundertsten Geburtstages des bekannten Würzburger Geriaters und Zentenarienforschers Prof. Dr. Hans Franke verliehen. Die aktuelle Ausschreibung steht in direktem Zusammenhang mit der Etablierung eines eigenständigen Funktionsbereichs Geriatrie an der Medizinischen Klink 1 der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wird verliehen für innovative, kürzlich veröffentlichte oder zur Veröffentlichung anstehende Arbeiten aus dem gesamten Spektrum der Geriatrie mit den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, Therapie, Versorgungsforschung, Rehabilitation und Lehre. Eingereicht werden können auch Masterarbeiten, Doktorarbeiten und Habilitationen.

Ablauf der Ausschreibungsfrist ist der 15. Juni 2025.

Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern schreibt auch in diesem Jahr ihren renommierten Stiftungsaward für Vielfalt und Respekt in der Pflege aus, der mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert ist. 

Vielfalt ist eine der größten Stärken unserer Gesellschaft – und das gilt auch für die Pflege. Dieses Bewusstsein zu stärken und herausragende Initiativen sichtbar zu machen ist der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern ein Anliegen. Der Award, der seit 2021 jährlich verliehen wird, zeichnet Projekte, Teams, Institutionen oder Einzelpersonen aus, die mit innovativen Konzepten dazu beitragen, den Pflegealltag diversitätssensibler zu gestalten und dadurch nachhaltig zu verbessern. Dabei kann es um interkulturelle Pflegekonzepte, geschlechtersensible Strukturen, die Inklusion von Menschen mit Behinderung oder weitere Maßnahmen gehen, die Vielfalt in der Pflege fördern.

„Pflege ist so vielfältig wie die Menschen, die sie benötigen und die sie leisten. Diversität bedeutet mehr, als nur Unterschiede zu akzeptieren – sie aktiv zu gestalten und zu fördern. Mit unserem Award wollen wir diejenigen sichtbar machen, die vorangehen, Vorbilder sind und mit gutem Beispiel zeigen, dass Pflege für alle da ist“, so Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung.

Bewerbungen sind bis zum 30. Mai 2025 möglich, die Verleihung des Preises wird im September 2025 stattfinden.

Weitere Infos zur Ausschreibung sowie das Bewerbungsformular finden interessierte Bewerber:innen unter www.korian-stiftung.de/korian-stiftung-award.


Zur Pressemitteilung: https://www.korian-stiftung.de/korian-stiftung-für-pflege-und-würdevolles-altern-startet-ausschreibung-für-den-diversitätsaward-2025

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Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) beschäftigen sich in drei Projekten mit unterschiedlichen Aspekten der Gender- und Diversitätsmedizin. Unter anderem untersuchen sie die Alltagserfahrungen von Menschen mit Endometriose mit einem unkonventionellen Ansatz, in dessen Mittelpunkt Keramikworkshops stehen. Ein anderes Team erforscht, inwiefern Patientinnen und Patienten, die unter Rückenschmerzen oder Arthrose, leiden, etwa aufgrund ihres Alters, Geschlechts und sozialen Status unterschiedlich behandelt werden. Im dritten Projekt geht es um kulturelle Unterschiede, die Einfluss auf die Themen Ernährung und Flüssigkeitszufuhr in Pflegeheimen haben.

Mit einem unkonventionellen Ansatz wollen Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg (UMO) Einblicke in das Leben mit der Krankheit Endometriose erhalten, unter der fast ausschließlich Frauen leiden. In Keramikworkshops haben Betroffene die Gelegenheit, auszudrücken, wie sie mit der Krankheit umgehen und den Alltag mit ihr erleben. Davon versprechen sich die Forschenden Einblicke in die Erfahrungen der Betroffenen, die häufig von einer komplexen Gemengelage geprägt sind: Wer an der Krankheit leidet, muss im Durchschnitt zehn Jahre lang auf die korrekte Diagnose warten, erlebt auf dem Weg dorthin keine oder falsche Behandlung und stellt fest, wie schwierig es ist, über die Krankheit zu sprechen und verstanden zu werden. Die von im Bauchraum wucherndem Gewebe verursachten Beschwerden sind komplex und stehen meist in direktem Zusammenhang mit tabuisierten Themen wie der Menstruation. Regelmäßig erleben Betroffene Unverständnis, auch vom sozialen Umfeld, das den weitreichenden Einfluss der Krankheit auf den Alltag nicht nachvollziehen kann. In den Workshops können die Betroffenen ihre Erfahrungen nicht nur künstlerisch ausdrücken. Die Forschenden gehen auch davon aus, dass der gemeinsame kreative Prozess mit anderen Betroffenen einen Austausch fördert, der der Wissenschaft weitere Einblicke ermöglicht.

Das Vorhaben “Living with Endometriosis – Testing an Arts-based Design for Health Services Research (LEAH)” zählt zu den Forschungsprojekten in der Gender- und Diversitätsmedizin, die das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung im Rahmen ihres gemeinsamen Programms zukunft.niedersachsen fördern. Zwei der niedersachsenweit sieben geförderten Projekte leiten Forschende der UMO, an einem weiteren sind sie beteiligt. 

So untersucht im Rahmen des Projekts „InPain“ ein Forschungsteam, ob es Unterschiede in der Art der gewählten Behandlung von Schmerzpatientinnen und -patienten gibt, die nicht unmittelbar mit ihrer Krankheit zusammenhängen. Haben auch Alter, Geschlecht oder sozialer Status damit zu tun, ob eine Person, die Rückenschmerzen oder Arthrose hat, eher Medikamente oder eine Überweisung zur Physiotherapie bekommt? Hierzu wollen die Forschenden zum einen die international vorhandene Literatur aufbereiten und zum anderen diese möglichen Unterschiede in Krankenkassendaten untersuchen. Durch Befragungen von Hausärztinnen und Hausärzten wollen sie außerdem herausfinden, inwiefern Ungleichheiten bei der Behandlung von den Einstellungen der medizinischen Fachleute zu diesen Faktoren abhängen. 

Beteiligt sind Forschende der Universität und des An-Instituts OFFIS außerdem am Projekt NUTRI-SENSE der Hochschule Ostfalia für angewandte Wissenschaften. Sie wollen interkulturelle und diversitätssensible Ansätze erarbeiten, die sich positiv auf die Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme in Pflegeheimen auswirken. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund und ihren Bedarfen. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass sie häufiger mangelernährt sind als Bewohnerinnen und Bewohner ohne Migrationshintergrund. Deshalb will das Team Kulturunterschiede in der Nahrungsversorgung in die Entwicklung von Technik einfließen lassen, die das Personal bei der Ernährungsversorgung unterstützen soll.

Die VolkswagenStiftung und das Land Niedersachsen fördern das Projekt LEAH mit 590.800 Euro, das Projekt „InPain“ mit 325.500 Euro und NUTRI-Sense mit 1,37 Millionen Euro.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Projekt “LEAH”: Dr. Milena von Kutzleben, Tel.: 0441/798-4540, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Projekt “InPain”: Dr. Kathrin Jobski, Tel.: 0441/798-2330, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Projekt “NUTRI-SENSE”: PD Dr. Rebecca Diekmann, Tel.: 0441/798-4359, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.