Foto: Darstellung Klinik Hietzing, Pucher/Evocative Images, Credit: Atelier Thomas
Klinik Hietzing gewinnt Best Practice Award für innovatives Klimaschutzprojekt
Das Projekt „COOLING DOWN – Wir schaffen unser eigenes Klima!“ des Therapiegartens der 1. und 2. Psychiatrischen Abteilung der Klinik Hietzing wurde mit dem Best Practice Award ausgezeichnet. Der Preis wurde am 20. Oktober 2025 vom Österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sowie der Gesundheit Österreich GmbH an Projektleiterin Christina Bauernfeind, Internistin und Akademische Expertin für Gartentherapie an der Klinik Hietzing, überreicht. Gewürdigt wurden innovative Klimaschutzprojekte im Gesundheitswesen, die ökologische Nachhaltigkeit mit gesundheitlicher Prävention verbinden.
Biodiversität, Ressourcen-Schonung und ökologische Zusammenhänge
Das preisgekrönte Projekt verbindet psychische Gesundheitsförderung, Klimaschutz und soziale Teilhabe in einem ganzheitlichen Konzept. Auf etwa zwei Hektar naturnah bewirtschafteter Fläche neben dem Pavillon 1 der 1. und 2. Psychiatrischen Abteilung der Klinik Hietzing gestalten Patient*innen gemeinsam mit dem Gartentherapie-Team den Therapiegarten aktiv mit – stets unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit. So verbessern Wurmkisten die Bodenqualität, Gartenabfälle werden zum Mulchen oder Kompostieren genutzt, und nützliche Tierarten werden gezielt gefördert. „Im Rahmen des Therapie-Angebots bauen wir gemeinsam mit Patient*innen Nützlingshäuser aus natürlichen Materialien, die aus dem Garten stammen, achten auf eine standortgerechte Bepflanzung und legen die Beete als Mischkulturen an. Diese Maßnahmen ermöglichen uns das Garteln ohne chemische Düngemittel, was einen positiven Einfluss auf das Klima nimmt“, erklärt Bauernfeind. Die Ernte wird zu Kräutersalzen, Sirupen, Kuchen und vielem mehr verarbeitet, der Überschuss den Kolleg*innen auf der Station zur Verfügung gestellt.
Durch die Förderung der Biodiversität, eine ressourcenschonende Bewirtschaftung und die bewusste Auseinandersetzung mit ökologischen Zusammenhängen wird der Garten zu einem Lern- und Erholungsraum für Patientinnen, Mitarbeitende und Besucherinnen.
Der Einfluss von Hitze auf die psychische Gesundheit
Steigende Temperaturen können psychische Erkrankungen auslösen oder verschlimmern. Mit dem Therapiegarten trägt die Klinik Hietzing aktiv zur Gesundheits- und Klimakompetenz bei. Die Einbindung des Gartentherapie-Konzepts in den therapeutischen Alltag erfolgt auf niederschwellige Weise und stellt einen zukunftsorientierten, ganzheitlichen Ansatz dar. „Das Projekt „COOLING DOWN“ zeigt auf beispielhafte Weise, wie ökologische Nachhaltigkeit und psychische Gesundheitsförderung Hand in Hand gehen können“, betont Bauernfeind. „Der Garten trägt nicht nur zur Verbesserung des Mikroklimas bei, sondern bietet Patient*innen die Möglichkeit, Selbstwirksamkeit zu erfahren und konkrete Werkzeuge zur Klimaanpassung und Stressbewältigung zu erlernen.“
Mit dem Therapiegarten als inklusivem, naturnahen Gesundheitsraum wurde ein Modell geschaffen, das sowohl ökologische als auch psychosoziale Resilienz fördert – ein zukunftsweisendes Beispiel für nachhaltige Gesundheitsförderung im urbanen Raum.
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