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Dr. med. Mabuse-Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, Ausgabe 4-1991Selbstschutz als Prävention - Gedanken zum Scheitern des Arbeits- schutzes in der DDRGöbel, E.; Guthke, B. |
| Göbel, E.; Guthke, B.: Selbstschutz als Prävention - Gedanken zum Scheitern des Arbeits- schutzes in der DDR. Dr. med. Mabuse-Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, 4-1991, S. 36 bis 37, hpsmedia-Verlag, Hungen |
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| CareLit-Permalink: https://app.carelit.de/detail?doc_id=25411 | |
Die Autoren diskutieren das Scheitern des Arbeitsschutzes in der DDR und betonen, dass das formale Arbeitsschutzsystem der DDR trotz seiner Errungenschaften nie richtig funktioniert hat. Sie erklären, dass staatliche Ausnahmeregelungen oft Gesundheitsvorschriften außer Kraft gesetzt haben, um wirtschaftliche Erfordernisse zu erfüllen. Die Kontrolle des Arbeitsschutzes durch gewählte Volksvertreter, Verwaltungsgerichte und Gewerkschaften war eingeschränkt, was dazu führte, dass Beschwerden über unhaltbare Zustände unterdrückt wurden. Betriebsärzte hatten Konflikte zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und Gesundheitsinteressen der Arbeitnehmer, was dazu führte, dass einige Ärzte sich mit den betrieblichen Erfordernissen identifizierten und Krankfeierer von tatsächlich Kranken zu unterscheiden versuchten. Der positive Handlungsspielraum für Arbeitsmediziner war begrenzt, was zur Umsetzung gesundheitlich belasteter Kollegen auf Schonarbeitsplätze führte. Die Autoren kritisieren, dass in der DDR keine kritische Infragestellung des Expertentums und der traditionellen Medizin stattfand. Letztendlich wird das DDR-Arbeitssicherheitssystem als gescheitert betrachtet, da es trotz präventiver Maßnahmen nicht ausreichend funktionierte. | |

