Dr. med. Mabuse-Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, Ausgabe 3-1999

Hungersterben in der Psychiatrie 1914 bis 1949

Faulstich, H.

Faulstich, H.: Hungersterben in der Psychiatrie 1914 bis 1949. Dr. med. Mabuse-Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe, 3-1999, S. 63 bis 65, hpsmedia-Verlag, Hungen

      
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Das Buch "Hungersterben in der Psychiatrie 1914-1949" von Heinz Faulstich untersucht das Massensterben von Psychiatriepatienten während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie in der Nachkriegszeit. Es zeigt, wie Sparmaßnahmen und Nahrungsentzug in den Anstalten zu einer erhöhten Sterblichkeit führten. Besonders in der NS-Zeit wurde systematischer Nahrungsentzug als Teil der "Euthanasie"-Maßnahmen angewendet. Regionale Unterschiede in der Sterblichkeit ermöglichen Einblicke in die "To-Pographie der NS-Psychiatrie". Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt das Hungersterben in den Anstalten bis 1949 an, vor allem in der sowjetischen Besatzungszone. Faulstich zeigt, wie verbrecherische Ideologien über "unwertes Leben" auch in der Nachkriegszeit Einfluss auf das Verhalten vieler Verantwortungsträger hatten.